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- Autor: Sabina vom Team Novalac
- Gepostet am: 4. April 2017
- Kategorie: Babys erstes Lebensjahr, Babys Problemchen
Blähungen und Koliken – wie sie entstehen und wie Sie helfen können
Viele Babys – und damit auch Sie als Eltern – haben in den ersten Monaten mit Bauchschmerzen durch Blähungen und Koliken nach dem Trinken Ihres Babys zu kämpfen. Das Baby zieht die Beinchen an, windet sich teilweise vor Schmerzen und weint. Sie als Eltern fragen sich wahrscheinlich, warum das so ist, ob das Baby gesund ist und wie sie ihm helfen können.
Grundsätzlich gilt: Bauchschmerzen und Blähungen sind in den ersten Wochen und Monaten bei Babys sehr häufig und ganz normal. Solange Ihr Baby regelmäßig trinkt, gut gedeiht und auch entspannte und fröhliche Phasen hat, sind die Beschwerden nicht gefährlich. Dennoch sind Blähungen und Koliken für Ihr Babys und Sie natürlich unangenehm.
Das schnelle Wachstum
Der Stoffwechsel von Säuglingen unterscheidet sich von dem von Erwachsenen. Die Geschwindigkeit, in der Babys an Gewicht zunehmen und wachsen erfordert von dem kleinen Körper große Leistungen. In den ersten sechs Lebensmonaten wird das Gewicht etwa verdoppelt, nach einem Jahr wiegt das Baby etwa dreimal so viel, wie bei der Geburt. Doch diese Höchstleistungen werden nicht etwa von einem genau abgestimmten System geleistet.
Die Darmflora muss sich in den ersten Lebensmonaten an die Aufnahme von Nahrung gewöhnen und anpassen
Dazu müssen die notwendigen Bakterien einziehen und sich miteinander arrangieren. In Mamas Bauch war nur Fruchtwasser im Darm – nun müssen komplexe Moleküle zerlegt werden. Doch leider sind bei der Geburt einige Enzyme, die für die Aufspaltung der Nährstoffe und die Verdauung von wichtiger Bedeutung sind, noch nicht vollständig funktionsfähig. So ist beispielsweise häufig die Aktivität der Laktase bei den Kleinen in den ersten Monaten noch zu gering. Laktase ist das Enzym, das den Milchzucker (Laktose) spaltet. Passiert das nicht oder nur in zu geringem Umfang, gärt der Zucker und es bilden sich im Dickdarm Gase, die für Ihr Babys unangenehm und schmerzhaft sind.
→Übrigens: Da Laktose in Muttermilch ebenso enthalten ist wie in Säuglingsmilch, haben gestillte Kinder genauso häufig Probleme mit Blähungen wie Kinder, die die Flasche bekommen.
Gas im Darm
Im Magen-Darm-Trakt werden durch Ab- und Umbauprozesse immer Gase gebildet. Kommt dazu eine unzureichende Produktion des Enzyms Laktase wird die Milch nicht in die leicht verwertbaren Grundbausteine zersetzt, sondern vergärt im Darm. Wer schon einmal ein angebrochenes aber luftdicht verschlossenes Apfelmus in der Küche vergessen hat, der weiß, dass bei diesem Prozess Gase entstehen und das Apfelmus Blasen wirft. Im Darm drücken die entstehenden Gase auf die Darmwand und dehnen sie. Dabei werden Schmerzrezeptoren gereizt und man spürt den Bauchschmerz.
Säuglinge mit Blähungen und Koliken haben viel Gas im Darm. Man weiß allerdings nicht, ob diese Babys tatsächlich mehr Gase produzieren als andere Kinder, oder ob sie nur empfindlicher reagieren. Der Bauch kann dick sein und bei Berührung schmerzen.
Was können Sie tun?
Sie können selbst einige Dinge tun, um Ihrem Baby zu helfen. Wenn es Bauchschmerzen hat, muss es vor allem spüren, dass es nicht alleine ist. Körperkontakt, kuscheln, streicheln und ruhiges Zureden sind dann wichtig. Sind Sie als Eltern auch nervös, unruhig oder gestresst, überträgt sich das leicht auf das Baby.
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Optimal angepasste Säuglingsnahrung
In der Muttermilch und in PRE-Milchen bestehen alle Kohlenhydrate aus Laktose. Wenn diese hohe Menge an Laktose von Ihrem Babys nicht vollständig verdaut werden kann und Ihr Babys daher unter Blähungen und Koliken leidet, kann eine Nahrung mit einem geringen Gehalt an Milchzucker Ihrem Baby helfen. Novalac BK ist eine Nahrung mit einem reduzierten Gehalt an Milchzucker und diese verhindert die Entstehung von Gasen in Babys Bauch, da Novalac BK nur genauso viel Milchzucker enthält wie die Darmflora verstoffwechseln kann und nicht mehr.
Bei einem Nahrungswechsel wird Ihnen Ihr Kinderarzt gerne beratend zur Seite stehen.
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Blähende Lebensmittel vermeiden
Stillende Mütter sollten auf blähende Lebensmittel und Kuhmilch verzichten. Fenchel-Kümmel-Anis-Tee (Stilltee) wirkt entkrampfend auf den Bauch. Stillende Mütter können ihn selbst trinken, größere Babys können ihn bei Durst bekommen oder man kann sogar die Säuglingsnahrung mit Tee statt Wasser anrühren. Bitte verwenden Sie keinen Granulattee, da dieser zu viel Zucker erhält und das Nährstoffprofil der Säuglingsmilch verändert.
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Kein Schaum im Fläschchen
Füttern Sie Säuglingsmilch, dann rühren Sie das Pulver vorsichtig in das Wasser und vermeiden starkes Schütteln, da so Luftbläschen entstehen, die Ihr Baby dann schluckt.
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Zeitabstände zwischen den Mahlzeiten
Achten Sie auf einen Abstand zwischen den Mahlzeiten von mindestens zwei Stunden. Wenn in kürzeren Abständen frische Milch mit der noch nicht verdauten gemischt wird, dauert die Verdauung länger und es können mehr Gase gebildet werden.
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Bäuerchen nicht vergessen
Achten Sie darauf, dass Ihr Baby sein Bäuerchen macht, denn so wird verhindert, dass zusätzlich Luft in den Darm kommt. Manche Kinder brauchen dafür ein paar Minuten.
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Richtiges Anlegen und Saugergröße
Bei Stillkindern sollten Sie auf das richtige Anlegen an der Brust achten – Ihre Hebamme kann Sie dabei unterstützen. Beim Trinken aus der Flasche achten Sie auf die richtige Saugergröße. Ein Sauger mit einem zu schnellen Nahrungsfluss kann dazu führen, dass Ihr Baby zu hastig trinkt und dabei vermehrt Luft schluckt.
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Zu großen Hunger vermeiden
Vermeiden Sie zu großen Hunger beim Baby. Beim Schreien gelangt bereits Luft in den Bauch und wenn das Baby dann gierig trinkt, schluckt es mehr Luft.
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Tropfen und Zäpfchen gegen Blähungen sind bei Gabe von Novalac BK nicht von Nöten, da das Problem der Gasbildung von Beginn an verhindert wird und somit die Gasbildung verringert ist.
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Bauchmassagen und Kirschkernkissen
Leichte Bauchmassagen im Uhrzeigersinn oder ein warmes Körnerkissen tragen zur Entspannung der verkrampften Bauchmuskulatur bei. Mit dem „Fliegergriff“ helfen Sie dem Baby, dass die gestaute Luft leichter abgehen kann. Das Baby liegt in Bauchlage auf einem Ihrer Unterarme, der Kopf ist dabei in Ihrer Ellbeuge. Ihr Handballen drückt leicht in den Bauch des Kindes.